Seit den 1960er Jahren erlebt die Dachbegrünung in den Niederlanden einen Aufschwung und hat sich in Europa und den Vereinigten Staaten weit verbreitet. Die zunehmende Beliebtheit von Dachbegrünungen lässt sich nicht mehr allein mit ihrem Vorteil bei der Verringerung der Luftverschmutzung in dicht besiedelten Städten erklären. Sie tragen auf vielfältige Weise zur Umwelt und zur Lebensqualität bei, und doch gibt es viele weitere Vorteile, die erst auf den zweiten Blick sichtbar werden. Schauen wir also genauer hin.

Was ist ein grünes Dach?

Begrünte Dächer sind grundsätzlich ein bepflanztes Dach. Sie müssen den zugewachsenen Fußabdruck, der durch den Bau des Gebäudes zerstört wurde, ausgleichen. Bei der Dachbegrünung wird zwischen Intensiv- und Extensivbegrünung unterschieden. Sie unterscheiden sich in der zugrunde liegenden Struktur – Tiefe des Kultursubstrats – und den verwendeten Pflanzenarten. Die Struktur ist bei beiden sehr ähnlich, wobei mehrere Schichten auf der tragenden Struktur hinzugefügt wurden.

Kann jedes Dach in ein grünes Dach verwandelt werden?

Viele, aber nicht alle Dachkonstruktionen sind geeignet, ein Gründach zu tragen. Beton bietet die stabilste Struktur und wird am häufigsten verwendet, aber auch Holz-, Metall-, Kunststoff-, Gips- und Verbundstrukturen sind geeignet. Natürlich lassen sich Flachdächer leicht in begrünte Dächer umwandeln, während andere Flächen in Bezug auf Architektur und Gewichtsverteilung anspruchsvoller sind.

Vorteile von Gründächern

Sowohl intensiv als auch extensiv begrünte Dächer schaffen einen zusätzlichen natürlichen Lebensraum, indem sie zum Beispiel Insekten und Vögeln Platz bieten. Darüber hinaus gibt es interessante architektonische und ästhetische Aspekte, die berücksichtigt werden müssen, da die Grundidee der Dachbegrünung auch dazu genutzt werden kann, Wände innerhalb und außerhalb von Gebäuden in erstaunliche Kunstwerke zu verwandeln.

– Verbesserung der Luftqualität durch das Einfangen von Luftpartikeln und gasförmigen Schadstoffen, die zur Luftverschmutzung beitragen. Viele der Schadstoffe werden dann vom Regenwasser weggespült, während andere vom Pflanzengewebe absorbiert werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass ein Quadratmeter begrünter Dächer jedes Jahr 200 Gramm Staubpartikel entfernen kann.

– Verbesserung des Entwässerungssystems: Regenwasser wird gespeichert und durch Pflanzen verlangsamt. Durch die Zwischenlagerung und die verzögerte Anlieferung werden die örtlichen Abwasserkanäle bei starken oder lang anhaltenden Regenfällen entlastet.

– Niedrigere Dachflächentemperatur: Die Aufheizung der Dachfläche durch Sonneneinstrahlung wird verhindert. Die abgesenkte Oberflächentemperatur des Daches verhindert die Aufheizung der darunter liegenden Räume.